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Solide Finanzen
Ich bin der festen Überzeugung, dass nur ein
handlungsfähiger Staat in der Lage ist , seine
Aufgaben zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger
wahrzunehmen. Deshalb habe ich mich in meiner
Heimatstadt Neustadt an der Weinstraße
maßgeblich für die Konsolidierung des örtlichen
kommunalen Haushaltes eingesetzt. Auf
Landes- und Bundesebene muss eine solide Finanzpolitik
gleichzeitig eine wirtschaftliche
Wachstumsstrategie unterstützen. Dabei gilt es
qualitatives Wachstum und
Umweltschutzerfordernisse zu
berücksichtigen. Dafür steht Kurt Beck und
die rheinland-pfälzische Landesregierung. Ohne
eine Finanzpolitik mit Augenmaß hätte
Rheinland-Pfalz die Folgen des Abzuges der
alliierten Streitkräfte nicht bewältigen können. Mein Grundsatz:
Finanzpolitik muss Prioritäten setzen -
Interessen einzelner Lobby-Gruppen dürfen sich
nicht gegen das Gemeininteresse an soliden
Staatsfinanzen durchsetzen. Lobbyisten haben
ihren Platz in den Interessensverbänden und
nicht im Parlament.
Ohne höheres Wachstum und mehr Beschäftigung
werden die Staatsfinanzen nicht gesunden. Mit an
die 22 Prozent ist die deutsche Steuerquote 2005
deutlich unter ihren langfristigen Durchschnitt
von 23 Prozent gefallen. Damit hat Deutschland -
neben der Slowakei - die geringste Steuerquote
in der EU. Dazu hat auch die
Steuersenkungspolitik der rot-grünen
Bundesregierung und Bundeskanzler Schröder
beigetragen, welche die Einkommensteuersätze für
alle deutlich gesenkt hat. Der europäische
Durchschnitt liegt bei rund 29 Prozent. Deswegen
stehen weitere Steuersenkungen für mich nicht an
erster Stelle. Zur zeit sehe ich vor dem
Hintergrund der großen finanzpolitischen
Anstrengungen zur Bewältigung der Finanzkrise
keine Möglichkeit zu weiteren Steuersenkungen.
Vielmehr werde ich mich dafür einsetzen, dass
die Sozialabgaben von heute circa 39 Prozent auf
36 Prozent gesenkt werden - das bringt
insbesondere für Gering- und
Durchschnittsverdiener deutlich mehr "Netto",
als weitere Steuersenkungen. Denn 50 Prozent der
Bevölkerung zahlt im Ergebnis keine
Einkommensteuer, alle abhängig Beschäftigten
aber Sozialabgaben! Steuerhinterziehung muss nachdrücklicher bekämpft werden. Die SPD
bereitet diesbezügliche Vorschläge vor.
Ich vertrete das sozialdemokratische Prinzip:
Starke Schultern müssen mehr tragen als
schwache. Deshalb haben wir durchgesetzt, dass
Spitzenverdiener stärker herangezogen werden und
dass dort, wo Belastungen alle treffen wie bei
der Mehrwertsteuererhöhung, besondere Härten
vermieden werden. Wir wollen die sogenannte
"Reichensteuer" früher einsetzen lassen und
prüfen die Wiedereinführung der Vermögensteuer.
Dieses ausgewogene Gesamtkonzept nennen wir
"gestaltende Finanzpolitik".
Bei der Rückzahlung der durch die Finanzkrise
aktuell neu gerissenen Haushaltslöcher müssen
diejenigen, die in den vergangenen Jahren
beispiellose Gelder kassiert haben, in
erheblichem Umfang beteiligt werden.
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