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Ressmann: Situation
Alleinerziehender verbessern – Einführung
einer Grundsicherung von 500 € für alle
Kinder prüfen – Gespräch mit der
Bundesvorsitzenden des VAMV, Edith Schwab
Neustadt/Weinstr. 28.07.2009
Die zunehmende Anzahl alleinerziehender
Mütter und Väter stelle die Gesellschaft vor
neue Herausforderungen. So nehme die
Kinderarmut in der Bundesrepublik von Jahr
zu Jahr zu. Für viele Familien und
Alleinerziehende seien Kinder zu einem
Armutsrisiko geworden. Vor dem Hintergrund
der demographischen Entwicklung und einem
sich abzeichnenden Mangel an qualifizierten
Fachkräften gefährde die mangelnde
gesellschaftliche Unterstützung von
Alleinerziehenden auch die künftige
wirtschaftliche Entwicklung. Dies erklärten
der SPD-Bundestagskandidat im Wahlkreis
Neustadt-Speyer - Dr. Wolfgang Ressmann -
und die Bundesvorsitzende des Verbandes
alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV),
Edith Schwab, als Ergebnis eines
Informationsgespräches in Neustadt a. d.
Weinstraße.
Viele alleinerziehende Mütter und Väter
bräuchten aufgrund ihrer Mehrfachbelastung
gesellschaftliche Unterstützung. Oftmals
führte Fehlernährung bereits bei 10 – 12
jährigen Kindern zu Übergewicht und zu
Folgekrankheiten wie Diabetes, deren
Behandlung das Gesundheitssystem mit
erheblichen Beträgen belaste, sagte Schwab.
Die Schaffung von Ganztagsbetreuungsplätzen
in Kinderkrippen und Kindergärten, sowie die
Einrichtung von Ganztagsschulen seien
wichtige Schritte. So könne auch bei
Alleinerziehenden die Vereinbarkeit von
Erziehung und Beruf verbessert werden,
betonten Schwab und Ressmann.
Zur Bekämpfung der Kinderarmut und der
Unterstützung von Familien und
Alleinerziehende habe der VAMV ein Konzept
für Kindergrundsicherung entwickelt, nach
der jedes Kind im Monat mit 500 €
unterstützt werden solle. Mit diesem Betrag
könnten die monatlichen Grundkosten eines
Kindes abgedeckt werden und ein Mindestmaß
an Fördermaßnahmen z. B. in der
Musikerziehung auch von
einkommensschwächeren (Einkind)Familien
aufgebracht werden. Durch diese
Kindergrundsicherung sollen, so das
VAMV-Konzept, alle anderen kindspezifischen
Transferleistungen, wie Sozialgeld,
Kindergeld, Bafög, Kinderfreibeträge etc.,
zusammengefasst werden, sagte Schwab.
Der SPD-Bundestagskandidat Dr. Wolfgang
Ressmann bezeichnete das VAMV-Konzept als
interessante Diskussionsgrundlage zur Reform
des staatlichen Systems der
Erziehungshilfen. Der Vorschlag sei zudem
sozial gerechter, weil alle Kinder eine
gleiche Unterstützung erfahren würden. „Ich
werde mich dafür einsetzen, dass der
VAMV-Vorschlag gründlich geprüft wird“,
sagte Ressmann.
Einig waren sich Schwab und Ressmann darin,
dass – ähnlich wie in europäischen
Nachbarländern – für Basisprodukte der
Kindererziehung (Windeln, Babynahrung,
Grundausstattung) eine Befreiung von der
Mehrwertsteuer erfolgen solle. Es könne
nicht angehen, dass Katzenfutter mit 7%
MwSt. belastet werde, Kinderprodukte jedoch
mit 19%.
Schwab und Ressmann kündigten an den
Meinungsaustausch in familienpolitischen
Fragen fortzuführen.
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